Bäume und Wandbegrünung statt Klimaanlage

Verfasst von Dr. Ernst Kürsten. Veröffentlicht in Allgemein

Die vermehrten Hitzewellen motivieren immer mehr Hausbesitzer, sich eine Klimaanlage einbauen zu lassen. Der Anteil der deutschen Haushalte mit einem eingebauten Klimagerät beträgt derzeit etwa 4% und könnte bis 2030 auf 13% steigen (Quelle). Damit sind dann natürlich auch ein erhöhter Stromverbrauch und ein steigender Ausstoß von CO2 verbunden und der Klimawandel wird weiter "angeheizt". In vielen warmen Regionen der Erde, z.B. in Indien und Kalifornien, führt die Nutzung von Klimaanlagen schon häufg zu Engpässen in der Stromversorgung. Daher sollte vor dem Einbau solcher teuren Geräte überlegt werden, wie man sich besser durch traditionelle bauliche Maßnahmen, vor allem Dachüberstände und Rollos, vor Hitze schützen kann. Und auch wenn eine Klimaanlage eingebaut wird, lässt sich deren Energieverbrauch durch natürliche Schattierung deutlich reduzieren (siehe unten).

Durch die nachträglich eingebauten Rollos und die Wandbegrünung mit Efeu kann die Temperatur im nicht unterkellerten Erdgeschoss auch bei der größten Hitzewelle auf unter 24 Grad C gehalten werden.

Durch die nachträglich eingebauten Rollos und die Wandbegrünung mit Efeu kann die Temperatur im nicht unterkellerten Erdgeschoss auch bei der größten Hitzewelle auf unter 24 Grad C gehalten werden. Der Efeu schattiert die Wand und wirkt außerdem durch die Wasserverdunstung aus dem Blättern kühlend. Die Wandoberfläche bleibt so um 11 bis 25 Grad (K) kühler als ohne die Begrünung (Quelle). Infos zu den Vorteilen und Möglichkeiten von Wandbegrünungen bietet u.a. ein PDF des NABU.

 

Ein Laubengang aus Wandbegrünung und Baum macht den Aufenthalt auf der Terrasse auch bei Hitze angenehm. Natürlich dauert es einige Jahre, bis alles so gut gewachsen ist. Aber dann kann man seinen Garten (und das geschützte Haus) gerade bei Hitze viel mehr genießen, als wenn der Garten "pflegeleicht" ist:

Nicht nur lebensfeindlich für Mensch und Natur bei Sommerhitze, sondern auch ökologisch eine Katastrophe: Ein "pflegeleichter Steingarten" kostet viel Geld und verschwendet Möglichkeiten, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und natürliche Kreisläufe zu fördern.

Fazit: Prüfen Sie, wo Sie am besten Bäume und Rankgewächse platzieren können, um Ihr Haus im Sommer vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Grundsätzlich sollten Sie Bäume nehmen, die im Winter keine Blätter tragen, da die Sonneneinstrahlung dann erwünscht ist. Studien in Los Angeles (USA) haben erbracht, dass ein Schattenbaum jährlich die Verbrennung ca. 18 kg Kohlenstoff vermeidet (durch Stromersparnis bei der Klimaanlage) und außerdem 4,5 bis 11 kg Kohlenstoff in seinem Holz bindet (Quelle).

 

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